Ausradiert
Antoine Twerenbold
Zu diesen Gedichten
Gedichte sind in sprachlich strenger Form gehalten. Sie lassen nur das Allerwichtigste ihrer Aussage zu. Was aber bedeuten nun Worte wie „Nützliche Lüge“, „Abschlusszwang“ oder „eingebrochenes Leben“, sogar „teuflische Übungen“ und „Wochenendverbrenner“? Sie versprechen gleich ein Aufhorchen und Hinsehenmüssen.
Die vorliegenden Gedichte finden nirgends eine ähnliche oder gar gleiche Gestalt. Sie sind ganz eigensinnig aus dem gesammelten Rohstoff Worte des Alltags, in Büchern, Feuilletons, Nachrichten, Filmen oder Gesprächen schöpferisch entstanden.
Schrecklich, feststellen zu müssen, dass uns solche Worte gar nicht mehr auffallen, nicht mehr berühren, und sie so nicht mehr leben. Aber der Dichter hört und sieht hin, erfasst sie und schreibt seine Texte, die eigene erlebte Wahrheit, mit ausradierten Worten.
Antoine Twerenbold