(Be-)Richten und Erzählen
Literatur als gewaltfreier Diskurs?
Moritz Baßler, Paola Gheri, Cesare Giacobazzi, Britta Herrmann, Antonie Hornung, Joachim Jacob, Christoph Kleinschmidt, Ernst Kretschmer, Claudia Lieb, Christine Lubkoll, Francesca Magnani, Mathias Mayer, Harald Neumeyer, Claudia Öhlschläger, Stephanie Waldow, Doren Wohlleben, Evi Zemanek
Der Literatur wird in der neueren Literaturwissenschaft aufgrund ihrer Fiktionalität häufig eine Offenheit und ‚Gewaltfreiheit‘ zugeschrieben, von der zu fragen wäre, ob sie nicht vielmehr ein Diskursphänomen der jüngsten Entwicklungen der Literaturwissenschaft ist, die Nachwirkung des sogenannten ‚ethical turn‘. Der Band untersucht deshalb Literatur, in der es nicht nur inhaltlich um Bewertungen von Gewalt geht, sondern die auch mit narrativen Mitteln operiert, die eine eindeutige Lesart unmöglich machen – Texte also, die zur Stellungnahme herausfordern. Die Frage nach Gewalt und Gewaltfreiheit in Literatur und Literaturwissenschaft wird damit neu perspektiviert – die Debatte ist wieder offen.