Berlin.
Karl Eckart, Manfred Wilke
Die vorliegende Publikation ist das Ergebnis der 19. Jahrestagung der Gesellschaft für Deutschlandforschung, die vom 6.-7. März 1997 im Roten Rathaus in Berlin stattfand. Aufgrund der jüngsten politischen und sozialökonomischen Veränderungen schien es notwendig, sich mit Berlin als Thema auseinanderzusetzen.
Nach Gründung des Deutschen Reiches 1871 war Berlin zunächst Hauptstadt und zunehmend kulturelles und wirtschaftliches Zentrum, Vorbild für andere Städte, Schaufenster der Nation, aber auch die Metropole, von der 1914 und 1939 die Kriege ausgingen.
Nach 1945 wurde Berlin als Vier-Sektoren-Stadt Symbol der deutschen Teilung. Zum Verlust der Hauptstadtfunktion für ein ganzes Deutschland kam die Spaltung der Stadt. Für die folgenden Jahrzehnte wurde sie zum Brennpunkt des Ost-West-Konflikts. Mit dem Fall der Mauer 1989 wurde aus der Insellage Westberlins und der abgeschnittenen DDR-Hauptstadt eine vielversprechende Mittellage in Europa. Schwierigkeiten im Zusammenwachsen der beiden deutschen Staaten stellen sich zunehmend in Berlin dar.
Die Behandlung des Themas »Berlin« heute muß vor diesem Hintergrund notwendigerweise mit der Geschichte seiner Teilung nach 1945 beginnen. Hiermit und mit weiteren Themenschwerpunkten setzen sich in den vorliegenden Abhandlungen verschiedene namhafte Autoren aus Politik und Wissenschaft auseinander.