Bildung zur Brauchbarkeit?
Berufliche Bildung zwischen Anpassung und Emanzipation. Eine sozialhistorische Studie
Elke Gruber
Als im 18. Jahrhundert die Fackel der Vernunft die Pädagogen erleuchtete, stellte sich schon bald die Frage nach dem Verhältnis von Bildung und Brauchbarkeit. Bis heute wird darüber – vor allem in Zeiten des gesellschaftlichen Wandels – immer wieder heftig diskutiert. Ein Rückblick in die Geschichte bietet sich demnach an. Anhang dreier Bildungskonzeptionen – der zünftisch normierten Berufsausbildung, der Pädagogik der Aufklärung und der polytechnischen Bildung – wird dem Konflikt zwischen Bildung und Qualifikation, zwischen Vollkommenheit und Brauchbarkeit nachgegangen.
Das Buch verfolgt zwei Hauptlinien. Zum einen sollen „alte“ Zielvorstellungen zum Verhältnis von Bildung und Brauchbarkeit in ihrer historischen Dynamik aufgezeigt werden. Mit ihrer Hilfe erscheint es möglich, aktuelle berufspädagogische Entwicklungen besser zu verstehen. Zum anderen soll der historische Rückgriff verdrängte Traditionen und ungelöste Fragestellungen zu Tage fördern. Eine solche Analyse könnte den Blick für mögliche Alternativen zu unserem jetzigen Bildungsgeschehen schärfen.
Aus dem Inhalt: I. Zum historischen Umfeld der Entstehung industriegesellschaftlicher Berufsbildung und Arbeitserziehung (Manufakturkapitalismus – Merkantilismus – Neue Zeitökonomie) – II. Historische Konzeptionen industriegesellschaftlicher Berufsbildung und Arbeitserziehung (Zunft und Manufaktur – Die Aufklärung – Polytechnische Bildung) – III. Resumee und Ausblick