Bildungsverläufe und Stichprobenselektivität
Analysen zur Stichprobenselektivität des Mikrozensuspanels 1996 -1999 am Beispiel bildungsstatistischer Fragestellungen
Bernhard Schimpl-Neimanns
Die vorliegende Veröffentlichung ist im Februar 2008 unter dem gleichen Titel vom Fachbereich
Sozial- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen als Dissertation angenommen
worden. Die Arbeit entstand im Rahmen des 2003 bis 2005 durchgeführten Projektes
„Aufbereitung und Bereitstellung des Mikrozensus als Panelstichprobe“, dem der Verfasser angehörte.
Die Partner im Verbundprojekt waren das Statistische Bundesamt, das Landesamt für
Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen und die Freie Universität Berlin. Das dieser
Arbeit zugrunde liegende Teilprojekt des Zentrums für Umfragen, Methoden und Analysen
(ZUMA) wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter
dem Förderkennzeichen 07SWF06B gefördert.
Mit der Zusammenführung der Querschnittserhebungen des Mikrozensus zu einem Paneldatensatz
eröffnen sich für die Forschung neue Potenziale. Es entstehen jedoch Probleme
durch Panelausfälle, da die aus dem Auswahlbezirk wegziehenden Haushalte und
Personen nicht weiter befragt werden. Diese Arbeit konzentriert sich auf Bildungsverläufe
von Jugendlichen, die überdurchschnittlich räumlich mobil sind. Die Selektivitätsfragen
werden am Beispiel von drei Übergängen untersucht: Dem Auszug aus dem Elternhaus,
dem Abschluss der gymnasialen Oberstufe und der berufl ichen Ausbildung im dualen System.
Zur Klärung selektiver Ausfälle werden Referenzdaten der amtlichen Bildungsstatistik
und die Beschäftigtenstichprobe des IAB sowie Selektionsmodelle verwendet. Die
Analysen zeigen, dass Panelausfälle bei Verlaufsanalysen zum Besuch der gymnasialen
Oberstufe mithilfe von Gewichtungsfaktoren weitgehend korrigierbar sind. Für berufl iche
Ausbildungsverläufe trifft dies nicht zu. Ergänzend werden Analysen zur Antwortkonsistenz
der Angaben zum allgemeinen Schulabschluss zu Fragen der Datenqualität durchgeführt.