Binntal – Veglia – Devero
Naturpark-Wandern ohne Grenzen zwischen Wallis und Piemont
Andreas Weissen
Die Alpe Veglia und Alpe Devero in der Valle d’Ossola (Piemont) gehören heute zusammen mit dem Binntal im Goms (Wallis) zu den intaktesten Regionen des Alpenraums, fernab der großen Tourismusströme und Transitachsen und doch mit der Bahn heute gut erreichbar. Die regionalen Naturpärke beiderseits der Grenze sind von einmaliger landschaftlicher Schönheit und überdies stolz auf ihre gut erhaltenen Siedlungen, die die gelebte Geschichte der Gegend erfahrbar machen.
Über 24 Kilometer Länge erstreckt sich der Alpenkamm zwischen den beiden Naturpärken. Es ist zwar ein hoher Gebirgswall, aber keine unüberwindbare Grenze, sondern dank der Passübergänge seit jeher ein Ort der Begegnung und des Austauschs. Über den niedrigsten Pass, den Albrun (italienisch Arbola) zogen Kelten, Römer, Walser, Kaufleute und Krieger, Pilger, Schmuggler und Partisanen. Seit 2019 tragen die beiden Naturpärke die Auszeichnung »Transboundary Park«, verliehen vom europäischen Dachverband Europarc als Anerkennung für die jahrelange grenzübergreifende Zusammenarbeit.
Die 42 Routen in diesem Buch bieten Wandervergnügen unterschiedlichster Art, von gemütlichen Spaziergängen über alpine Mehrtagestouren bis hin zu Schneeschuhwanderungen. Sie führen durch enge Schluchten, weite Hochebenen, auf atemberaubende Panoramagipfel, zu idyllischen Bergseen und nicht zuletzt in Dörfer, Weiler und Alpsiedlungen mit viel Charme.