„Bis dann, meine Helden!“
Themenzentrierte Interaktion im Unterricht mit Schülerinnen und Schülern mit Beeinträchtigung der körperlichen und motoirschen Entwicklung
Jürgen Tscheke
Aus Beeinträchtigungen der körperlichen und motorischen Entwicklung können sich in Wechselwirkung mit gesellschaftlichen Interaktionsprozessen für die Betroffenen erschwerte Bedingungen für Partizipation und Lernen ergeben. Im pädagogisch-therapeutischen Konzept der Themenzentrierten Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn wird ein didaktischer Zugang gesehen, der Persönlichkeitsentwicklung, Beziehungsgestaltung und inhaltliches Lernen als gleichberechtigte Aspekte des Unterrichts berücksichtigt.
„Bis dann, meine Helden!“ – so beendete eine Lehrerin häufig ihren Unterricht während des in der vorliegenden Publikation detailliert beschriebenen Forschungsprojektes an der Leipziger Schule für Körperbehinderte.
Lehrerinnen und Lehrer erprobten für ein Schulhalbjahr gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern einen am Konzept der TZI orientierten Unterricht. Das aufwendige Mixed-Methods-Design nimmt Bezug zum Ansatz der Handlungsforschung. Auf der Schülerebene lassen sich die Etablierung von Vertrauen, intensivere, lustbetontere und bewusstere Beziehungen, eine zunehmende Öffnung für Sozialkontakte sowie eine Vielzahl freudvoller und bindungsverstärkender Gefühle erfassen.
Die Ausführungen leisten wertvolle Beiträge zur Didaktikdiskussion im Förderschwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung, zur empirischen Fundierung der Themenzentrierten Interaktion sowie zur Vertrauensforschung.