Bischöfe, Generalvikare und Erzpriester
Ein Beitrag zur Geschichte der kirchlichen Leitungsämter im Königreich Neapel in der frühen Neuzeit
Christoph Weber
In diesem Buch wird eine Strukturanalyse der süditalienischen Bistümer in der Epoche zwischen Trienter Konzil und Französischer Revolution vorgenommen, und zwar im Hinblick auf die in jeder Hinsicht prekäre Situation der ca. 135 Bischöfe bezüglich ihrer Territorien, der «Jurisdiktionskämpfe» mit dem Staat, den Baronen und Kommunen, den scharfen Eingriffen der römischen Kurie und der Aufsässigkeit des eigenen Klerus. Angelpunkt der kirchlichen Präsenz war die neuartige Figur des Generalvikars, der als «moderner» Amtsträger die Hauptlast der Verteidigung der alten Diözesanrechte zu tragen hatte. Das Gegengewicht bildeten die Erzpriester als Exponenten eines unzähmbaren Autonomiewillens der lokalen Kommunitäten.