Change-Tools II
Erfahrene Prozessberater präsentieren wirksame Workshop-Interventionen
Armin Rohm
Die überaus positiven Pressestimmen und Rückmeldungen der Leser zu den ‚Change Tools‘ haben das Autorenteam rund um Herausgeber Armin Rohm ermutigt, einen zweiten Band zu veröffentlichen. ‚Change-Tools II‘ folgt wieder der bewährten, anwendungsorientierten Struktur des ersten Bandes. Dieses Mal haben die Autoren Wert auf mehr Visualisierungen gelegt, die entweder das Verständnis der Inhalte erleichtern oder aber atmosphärische Eindrücke vermitteln. Außerdem sind die komplexen Toolbeschreibungen noch genauer entlang von aktuellen Echt-Beispielen beschrieben.
‚Change-Tools II‘ versteht sich als Praxishandbuch für Prozessmoderation. Das Werk wendet sich insbesondere an Menschen, die sich professionell mit der Konzeption und Durchführung von Workshops beschäftigen (Prozessberater, Moderatoren, interne Prozessbegleiter, Organisationsentwickler, Projektmanager, erfahrene Führungskräfte sowie Teilnehmer und Absolventen von systemischen Ausbildungen).
Die Change-Tools eignen sich überwiegend nicht für Anfänger. Um mit den Tools arbeiten zu können, sollten Sie bereits über eine gewisse Moderationserfahrung verfügen und auf jeden Fall die Basistechniken beherrschen. Noch wichtiger ist Ihr professionelles Selbstverständnis. Bei aller Vielfalt haben alle Tools eines gemeinsam: Sie dienen der Unterstützung des Klientensystems bei der Selbstdiagnose und beim Finden eigener Lösungen. Es geht also immer um Hilfe zur Selbsthilfe. Die Interventionen können nur dann die von den Autoren beschriebene Wirkung entfalten, wenn der Anwender aus einer entsprechenden Haltung heraus agiert und die Eigenverantwortung des Klientensystems jederzeit achtet.
Zum Aufbau des Buches
Die Situation ‚Workshop‘ unterbricht die betriebliche Alltagsroutine der Teilnehmer. Deshalb brauchen sie zu Beginn der Veranstaltung ausreichend Zeit, um das Tagesgeschäft loszulassen und anzukommen. Die Phase ‚Anwärmen‘ dient dazu, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, die es den Teilnehmer ermöglicht miteinander in Kontakt zu kommen und sich auf das Thema und die Ziele des Workshops einzustimmen. In dieser Phase werden beispielsweise die Erwartungen und Befürchtungen abgefragt, die Rollen der Beteiligten geklärt und erste kollektive ‚Aha-Erlebnisse‘ inszeniert.
Die Phase ‚Orientieren‘ hat die Aufgabe, das Thema des Workshops differenziert aufzubereiten, eine umfassende Beteiligung zu ermöglichen, unterschiedliche Sichtweisen der Teilnehmer deutlich werden zu lassen und eine gemeinsame Ausrichtung herzustellen. In dieser Phase werden Themen gesammelt, strukturiert, vernetzt und priorisiert. Gleichzeitig werden Ängste und Widerstände identifiziert und eine breite Akzeptanz für das Veränderungsthema hergestellt. Die Orientierungsphase betrachtet hauptsächlich die Gegenwart (‚In welcher Situation befinden wir uns aktuell?‘) bzw. die Vergangenheit (‚Wo kommen wir her und was hat sich im Laufe der Zeit verändert?‘) und bereitet die Basis für die Gestaltung der Zukunft (‚In welche Richtung wollen wir uns entwickeln?‘).
Die ‚Bearbeitungsphase‘ zielt darauf ab, Lösungsoptionen zu generieren und zu bewerten, konkrete Entscheidungen zu treffen und verbindliche Maßnahmen zu definieren. Auf der emotionalen Ebene geht es darum, Konsens herzustellen, bestehende Irritationen und Konflikte zu klären und die Übernahme von Verantwortung sicherzustellen. Die Bearbeitungsphase präzisiert die erwünschte Zukunft (‚Was genau wollen wir erreichen?‘) und übersetzt Visionen und Ziele in konkrete Aktionspläne (‚Was werden wir dafür konkret tun?‘).
Die Phase ‚Abschließen‘ führt den Workshop zu einem guten Ende. Die sachliche Funktion besteht in der Unterstützung des Praxistransfers und in der gemeinsamen Auswertung des Workshops. Gleichzeitig wird persönliches Feedback ermöglicht, die Selbstverpflichtung der Akteure verstärkt, das Engagement gewürdigt und eine gemeinsame Aufbruchstimmung erzeugt.