Das Gedächtnis des Krieges
Die Isonzofront in der Erinnerungsliteratur von Soldaten und Zivilisten
Marija Jurić-Pahor
Das Buch geht auf Grundlage einer reichhaltigen und vielfältigen „Erinnerungsliteratur“, die zumeist in den Jahren zwischen 1914 und 1925 entstanden ist, der Frage nach, wie sich das immense Zerstörungspotenzial des Ersten Weltkrieges in das Gedächtnis von Soldaten und Zivilisten eingeschrieben hat. Dabei wird der Fokus auf den Krieg am Isonzo gelenkt. Das Gedächtnis wird im Sinne des psychoanalytisch orientierten Embodiment-Konzepts als ein aktiver, den gesamten Körper umfassender Prozess verstanden, in dem sich auch die jeweilige historische Realität niederschlägt. Traumatisierungen, darunter das Phänomen der „Kriegszitterer“, werden ebenso zur Sprache gebracht wie der Umgang mit Leid. Anhand von literarischen und anderen Texten, aber auch von bildlichen Darstellungen werden das zerstörerische Potential der Kriegsgewalt und dessen „Verarbeitungsgeschichten“ sowohl auf persönlicher Ebene als auch im gesellschaftlichen Umfeld genauer beleuchtet.