Das Göttinger Nobelpreiswunder
100 Jahre Nobelpreis
Elmar Mittler, Monique Zimon
Es waren besonders die Physik und die Chemie, in denen Wissenschaftler aus
Göttingen in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts Weltruf erlangten. Nie zuvor
war die internationale Zusammenarbeit so eng wie in diesen Jahren. Stiftungen
aus der ganzen Welt engagierten sich für die Förderung der Göttinger Institute.
Fast alle bedeutenden Physiker der nächsten Generation kamen aus Göttingen.
Persönlichkeiten wie Max Planck, Paul Ehrlich, Max Born, Otto Hahn und Werner
Heisenberg haben Göttingens Weltruf als „Stadt, die Wissen schafft“ begründet.
Wie in vielen anderen Bereichen der Wissenschaft führte auch für Göttingen die
nationalsozialistische Herrschaft zu einem brutalen Ende dieser Blütephase.
Es gelang der Universität unter großen Anstrengungen, sich nach dem Zweiten
Weltkrieg von diesem Gesichts- und Bedeutungsverlust zu erholen. Namen wie
Manfred Eigen, Erwin Neher und Bert Sakmann belegen, dass Göttingen auch in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine hervorragende Bedeutung als Ort
wissenschaftlicher Forschung hat. In der Chemie wie in den Neuro- und Bio-
wissenschaften ist Göttingen auf dem besten Weg, wieder eine führende Rolle auf
internationaler Ebene einzunehmen.