Das Herzzentrum in der ersten und zweiten Lebenshälfte
Heinz Grill
»Es ist das Herzzentrum tatsächlich so beschaffen, dass es die Mitte von oben und unten darstellt und ein Selbst erzeugt. Dieses Selbst, das erzeugt wird, gleicht einem dynamisch fortwährenden Prozess, der niemals statisch werden darf. Das heißt, ein Herz muss immer wieder zwischen Leben und Tod neu belebt werden oder zwischen den verschiedenen Polen als innere Sonne gedeihen.
Damit diese innere Sonne wirklich gedeihen kann, ist es natürlich wichtig, dass die Beziehung sowohl zum eigenen Wesenskern als auch zu den Mitmenschen und zur Umwelt geordnet ist. Das Selbst muss gerade das alles zurückweisen, was zum Zurückweisen notwendig ist, und muss dasjenige fördern, was förderlicher Art, was gedeihlicher, aufbauender Art für die Seele ist. Diese eigene Selbstaktivität kann nicht von einer fremden Kraft, von einem Lehrer, noch von irgendeiner anderen Autorität abgenommen werden.
Wenn es gelingt, durch eine gute Führung der Persönlichkeit innerhalb des Schulungspfades im Sinne dieses Yoga das Herz in die Mitte zu rücken, beziehungsweise die Ausrichtung sowohl nach außen wie nach innen geordnet zu führen, dann ist damit automatisch eine Ästhetisierung, eine Verschönerung des Lebens gegeben. Das Herz ist so sehr mit der Ästhetik wie kein anderes Organ verwandt. Wenn wir im Herzen gut gegründet sind, dann ist die Ästhetik im Leben gewahrt.« Heinz Grill