Das Licht des Gewissens
Zu Denkstrukturen Bonaventuras
Hermann A. Baum
Bonaventura sieht das menschliche Gewissen als der praktischen Vernunft (conscientia) und des natürlichen Willens (synderesis). So läßt sich seine Gewissenslehre im Grunde nur verstehen, wenn sie im Rahmen umfassenderer Denkstrukturen (theorie, theologie und psychologie) betrachtet wird. Die traditionelle Interpretation der Lehre erweist sich so als ergänzungs- und korrekturbedürftig. Die sich dabei herauskristallisierenden Hauptthesen der Bonaventuranischen Gewissenslehre zeigen ihre Bedeutung gerade auch im Vergleich mit aktuellen Ethikpositionen (Kommunikative Ethik).