Das Nomen im Indogermanischen
Morphologie, Substantiv versus Adjektiv, Kollektivum. Akten der Arbeitstagung der Indogermanischen Gesellschaft vom 14. bis 16. September 2011 in Erlangen
Norbert Oettinger, Thomas Steer
Innerhalb der Vergleichenden Indogermanischen Sprachwissenschaft nimmt das Nomen, nämlich Substantiv und Adjektiv, den größten Raum unter den Wörtern ein. Daraus ergibt sich, dass dieser Bereich des Lexikons auch in der Forschung eine herausragende Rolle spielt. Der vorliegende Band enthält die Akten der Arbeitstagung der Indogermanischen Gesellschaft/Society for Indo-European Studies/Société des Études Indoeuropéennes mit dem Titel „Das Nomen im Indogermanischen. Morphologie, Substantiv versus Adjektiv, Kollektivum“, die in Erlangen vom 14. bis 16. September 2011 stattfand. Die phonologischen, morphologischen und syntaktischen Untersuchungen, die auf diesem Kolloquium vorgestellt wurden, betrafen an Sprachen einerseits die zu rekonstruierende indogermanische Grundsprache selbst und andererseits vor allem das Indoiranische, Griechische und Baltoslavische sowie die erst später entzifferten Sprachgruppen Anatolisch und Tocharisch. Besonders viel diskutierte Themen sind die nominalen Akzenttypen und das Caland-System samt i-Stämmen, devī- und vkī-Klasse, der Komparativ und die thematischen Stämme. Weitere Schwerpunkte sind das Kollektivum und die Kongruenz. Außerdem gibt es Untersuchungen zu einzelnen Kasus, zur Wortbildung und Etymologie. In zahlreichen Beiträgen werden größere Bereiche systematisch bearbeitet. Unter diesen Themen sind insofern zahlreiche neue, als beispielsweise das Caland-System und das Kollektivum noch im größten Teil des zwanzigsten Jahrhunderts kaum indogermanistische Forschungsgegenstände waren. Insgesamt zeigt sich auf diese Weise gegenüber den letzten Tagungsbänden zu diesem Thema eine konsequente Weiterentwicklung und teilweise neue Schwerpunktsetzung.