Den letzten beissen die WerWölfe
Nusseleins vierter Eifel-Fall
Hubert vom Venn
Himmlers letzter Befehl? Beim Schlagwort Kriminalität fallen einem die Bronx, Rio de Janeiro, das Frankfurter Bahnhofsviertel und. die Eifel ein. In kaum einer Gegend gibt es so viele Gewalttaten wie in dem Schmelztiegel der Kulturen zwischen Trier und Aachen, Bonn und Eupen. Morde und Gewalttaten sind in der Eifel an der Tagesordnung, hinter jeder Buchenhecke kann die Fratze des Grauens lauern. Und da eine typische Eigenart des Eifelers sein Langzeitgedächtnis ist, gibt es dort Waffen, die ihr Ziel erst nach vielen Jahren treffen. Doch sie sind immer noch tödlich. Verdammt tödlich sogar. Erschossen aufgefunden wird der ehemalige Roetgener Bürgermeister Fritz Rumbach. Dieser war von den Amerikanern 1944 zum ersten Bürger des Dorfes am Rande von Aachen ernannt worden, als in Berlin noch Durchhalteparolen geschmettert wurden. Für den Nazi-Schergen Heinrich Himmler waren die neuen Bürgermeister im befreiten Westen Verräter – ein Werwolfkommando erhielt Mordaufträge. Nach den tödlichen Schüssen auf den Aachener Bürgermeister Franz Oppenhoff lief dessen Mörder beim Marsch in die Eifel auf eine Mine und wurde zerrissen – Roetgen wurde von den Werwölfen nie erreicht. Doch von diesem Nazi-Kommando gibt es immer noch Lebende! Führte da jemand Himmlers letzten Befehl aus? Allerdings gibt es nicht nur die Spur in die rechte Szene – Fritz Rumbach ließ nach dem Krieg einen US-Panzer verschwinden, mit dem er jahrelang schwunghafte Schmugglerfahrten betrieb. Und seine Schmugglergefährten nannten sich „Die Wölfe“ – nach einer Kneipe in Niederprüm. Der Journalist Charly Nusselein und der Monschauer Kriminal-Kommissar Gottfried Zimmermann sehen zunächst vor lauter Wölfen die Bäume nicht.