Der ganze Schiller – Programm ästhetischer Erziehung
Nikolas Immer, Klaus Manger
Die vorliegende Bilanz steuert auf die Kohäsion all jener Facetten zu, über die Friedrich Schiller (1759-1805) als promovierter Mediziner, Anthropologe, Lyriker, Erzähler, Essayist, Universalhistoriker, Philosoph, Publizist, vorrangig aber als Dramatiker gewirkt hat. Er verfolgt „das Total der menschlichen Natur“. Neue Entdeckungen, sagt Schiller in seiner Jenaer Antrittsrede, „entzücken den philosophischen Geist“. Sein allumfassender, allbelebender Genius, den ihm die Zeitgenossen zusprechen, verlangt aus Sicht der unterschiedlichen Disziplinen nach einer Klärung, auf welche Weise er der Menschheit am nützlichsten sein könne. Schillers sich durch sein Wirken hindurchziehende unermüdliche ästhetische Erziehung gibt eine Antwort darauf. Seine Würdigung Goethes, wie dessen Geist das reiche Ganze seiner Vorstellungen in einer schönen Einheit zusammenhalte, bleibt mustergültig.