Der Grad der Bewegung
Tempovorstellungen und -konzepte in Komposition und Interpretation 1900-1950
Jean-Jacques Dürki, Anton Haefeli, Regula Rapp
Während in den letzten Jahren entscheidende Fortschritte im Quellenstudium bedeutender Komponisten der ersten Jahrhunderthälfte wie Bartók, Stravinskij und Webern gemacht wurden, sind die aufführungspraktischen Bedingungen ihrer Werke weit weniger bekannt. Das wachsende Material zu Aufführungstraditionen, das von Zeitzeugen, Schülern und Forschern zur Verfügung gestellt wird, schlägt sich in der musikalischen Praxis noch kaum nieder. In einem Symposium unter dem Titel «Der Grad der Bewegung» ist das 1994 gegründete Studio für Interpretationsforschung an der Musik-Akademie der Stadt Basel 1997 deshalb anhand des Parameters Tempo Fragen zu Komposition und Interpretation der Musik zwischen 1900 und 1950 nachgegangen. Dabei waren Forscher Interpreten angesprochen: Erklärtes Ziel des Studios für Interpretationsforschung ist ein neues Zusammenwirken von Theoretikern und Praktikern.