Der Neubeginn der Philosophie
Über René Descartes’ Discours de la Méthode und die Meditationes de prima philosophia
Bernd Waß
Wie kaum ein anderer Denker steht René Descartes für den Neubeginn der Philosophie. Ein Neubeginn, der vor allem entlang seiner beiden Hauptwerke, ›Discours de la Méthode‹ und ›Meditationes de prima philosophia‹, auskristallisiert. Es ist die Zurückweisung der ungeheuren epistemischen Sicherheit des Mittelalters samt der Philosophie seiner Autoritäten, die Abkehr von der Naturphilosophie Aristoteles’, die methodologisch fundierte und begrifflich präzise Ausgestaltung der tradierten Beziehung von Ich, Welt und Gott, aber auch die literarische Selbstinszenierung, die Descartes berühmt werden lässt.
Vor dem Hintergrund der Philosophie des Mittelalters und den philosophiehistorischen Implikationen des Cartesianismus sollen die außergewöhnliche Bedeutung Descartes’ für das moderne Denken, die Originalität seiner Philosophie und der Grundriss seiner beiden Hauptwerke herausgearbeitet werden.