Der postmoderne komische Roman
Josua Novak
„Die Geliebte des französischen Leutnants“ von John Fowles, Italo Calvinos „Wenn ein Reisender in einer Winternacht“ oder Umberto Ecos „Der Name der Rose“ stehen beispielhaft für Romane der literarischen Postmoderne. Doch was verbirgt sich hinter dieser diffusen Genre-Bezeichnung? Josua Novak ergründet im fundierten Vergleich, wie die Literaturwissenschaft den Begriff des „Postmodernismus“ verwendet. Dazu destilliert er auf der Suche nach einer Antwort aus den genannten Romanen den Prototyp ihrer Gattung. Die Prüfung der Hypothese mit Werken wie Flann O’Briens „At Swim-Two-Birds“, Patrick Süskinds „Das Parfüm“ oder auch Christoph Ransmayrs „Die letzte Welt“ macht allerdings deutlich, dass sich postmoderne Romane Europas von denjenigen amerikanischer Autoren klar abgrenzen lassen. Der amerikanische Postmodernismus spitzt die ästhetische Moderne weiter zu und setzt die Avantgardebewegung fort. Die untersuchten europäischen Romane arbeiten mitunter zwar mit denselben Merkmalen wie Intertextualität oder Metafiktionalität, setzen diese aber weitaus gemäßigter und ironisch gebrochen ein.