Der Sozialplan im französischen Arbeitsrecht

Die Untersuchung behandelt die Rechtmässigkeit eines französischen Sozialplans, den plan de sauvegarde de l’emploi. In den Jahren 2002 bis 2005 rückte er besonders in den Blickpunkt: Er war und ist Gegenstand vielfältiger Gesetzesänderungen und wichtigen Entscheidungen der Gerichte. Im Mittelpunkt stehen die jüngsten Gesetze, die erhebliche Auswirkungen auf das Recht des Sozialplans hatten und die die Erstellung eines rechtmässigen Plans für alle Beteiligten erheblich erschwert habenp. Gesetzliches Ziel des plan de sauvegarde de l’emploi ist es, Kündigungen zu vermeiden oder die Wiedereingliederung zu vereinfachen. An diesen Zielen orientiert sich die Prüfung seiner Rechtmässigkeit. Dabei wird untersucht, ob der Plan bestimmte und konkrete Massnahmen enthält, die die geplanten Entlassungen verhindern können. Die Untersuchung erklärt neben der Darstellung des französischen Massenkündigungsrechts die internen und externen Wiedereingliederungsmassnahmen, die den Betroffenen helfen sollen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Ferner werden die Auswirkungen eines fehlerhaften plan de sauvegarde de l’emploi auf eine Kündigung dargestellt: Bleibt diese wirksam oder ist sie gleichfalls nichtig? Ebenfalls werden die Möglichkeiten dargestellt, die Arbeitnehmer, Personalvertretungsorgane und Gewerkschaften haben, gegen fehlerhafte Sozialpläne des Arbeitgebers vorzugehen. Auch in einem Insolvenzverfahren ist die Erstellung eines plan de sauvegarde de l’emploi obligatorisch. Praktisch hat er jedoch aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel des Unternehmens nur einen geringen Einfluss. Die Untersuchung zeigt die Modifizierungen eines Sozialplans in einem Insolvenzverfahren. Das Buch richtet sich sowohl an Praktiker, an Wissenschaftler und an die Politik: So bietet es interessanten Nährstoff für die deutsche Arbeitsrechtswissenschaft, die bei Reformierungsvorschlägen streitiger Punkte des deutschen Arbeitsrechts, etwa Abfindungen im Kündigungsfall oder Sozialplanrecht, helfen kann. Zudem ist es in einem zusammenwachsenden Europa ein Beitrag zum besseren Verständnis der Probleme unseres Nachbarlandes in der arbeits- und Sozialpolitik, etwa bei den jüngsten Studentenstreiks in Frankreich. Praktiker wie Rechtsanwälte, Gewerkschaften oder Arbeitgeber- bzw. Arbeitnehmerverbände mit europäischem Bezug oder in deutsch-französischen Beziehungen finden Hilfe bei Fragen wie Massenkündigungen, Sozialplänen oder der Situation der Arbeitnehmer in der Insolvenz.