Die agrarpädagogische Bildung in Österreich
Vom Bundesseminar zur Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
Thomas Haase
„Kaum ein anderer Wirtschaftssektor hat in den letzten Jahrzehnten ähnliche gravierende Veränderungen durchlaufen wie die Landwirtschaft. Die gesamte Modernisierung seit den 1950iger Jahren, die Ausrichtung auf mehr Nachhaltigkeit und die Betonung der Multifunktionalität sind mit einer enormen Intensivierung des agrarischen Know-hows einhergegangen. Daher spielte und spielt bei diesen, nicht nur für die Bauern und Bäuerinnen entscheidenden Fragen, die agrarische Bildung und Beratung als „Modernisierungsmaschine“ eine entscheidende Rolle. Eine Vorbedingung für erfolgreiche Land- und forstwirtschaftliche Schulen und agrarische Beratungseinrichtungen sind gut qualifizierte MultiplikatorInnen. Aus dieser Notwendigkeit heraus wurde das Bundesseminar für das Land- und forstwirtschaftliche Bildungswesen gegründet. Diese neue Bildungseinrichtung kombinierte eine agrarische Erstausbildung an einer Land- und forstwirtschaftlichen Höheren Schule oder der Universität für Bodenkultur in Verbindung mit einer pädagogischen Ausbildung. Dieses Konzept wurde zu einem Erfolgsmodell weiter entwickelt und wird in der heutigen Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik fortgeführt. Ich halte es für erfreulich, dass gleichzeitig die Ausbildung in Richtung Umweltpädagogik erweitert wurde. Damit konnte die Qualifikation von MultiplikatorInnen im Sinne der Nachhaltigkeit und im Sinne einer ganzheitlichen Sichtweise erweitert werden. Mit der vorliegenden Arbeit wurde diese Entwicklung umfassend dokumentiert. Die dargestellten Zukunftsszenarien sollen zur Diskussionen über die Zukunft der Agrar- und umweltpädagogischen Bildung anregen.“ Dr. Franz Fischler Präsident des Ökosozialen Forums Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft 1989 – 1994 EU-Agrarkommisar 1995 – 2004