Die Farbigkeit der antiken Skulptur von Henke,  Felix

Die Farbigkeit der antiken Skulptur

Die griechischen und lateinischen Schriftquellen zur Polychromie

Diese Analyse literarischer und epigraphischer Quellen stellt einen Beitrag zu den aktuellen Forschungen zur antiken Polychromie dar und soll die archäologisch-naturwissenschaftlichen Untersuchungen sowohl in der Breite als auch in der Tiefe ergänzen: Sie kann zum einen Informationen zu verlorenen Bildwerken und mit anderen Mitteln nicht mehr greifbaren Aspekten von Farbigkeit geben, zum anderen Dimensionen wie Bedeutung und Deutung von Farbe in der Antike erschließen. Dabei kann sie sich auf eine extensive Sammeltätigkeit und intensive Diskussion der Quellen insbesondere im 19. Jahrhundert stützen. Bisher fehlte aber nicht nur eine detaillierte Gesamtbetrachtung des Materials, auch der Forschungsstand ist in vielen Fällen zu revidieren: Sowohl Fortschritte in der Textedition als auch eine hohe Dichte an Fehl- und Überinterpretationen machten eine kritische Neubewertung des Materials notwendig. Die Texte bieten Einblicke in ganz unterschiedliche Aspekte von Farbigkeit. So lassen sich hier Gattungen wie die der monochrom rot angestrichenen Kultbilder fassen – vom griechischen Dionysos bis zu einfachen römischen Priapstatuen und dem Staatsgott Jupiter. Auch die Erscheinung monumentaler Goldelfenbeinbildnisse mit ihrer exzessiven Materialpolychromie lässt sich nur über Schriftquellen erschließen. Andere Texte erwähnen etwa Pflegeprozeduren von Statuen zur Konservierung ihrer Oberflächengestaltung, wobei hier besonders eine Neuinterpretation der Quellen zur Ganosis dringend nötig war.Die Texte bieten aber auch Einblicke in die Motivationen, die hinter der Verwendung bestimmter Farbmittel standen: Neben dem Ideal des Realismus und der Freude an Materialpracht erscheint so beispielsweise Vergoldung als Ausdruck von ehrfurchtsvoller Verehrung für eine dargestellte Gottheit oder das Kunstwerk selbst. Gerade ungewöhnliche Farbgebungen regten unter Gebildeten immer wieder Diskussionen über Technik und Semantik an; so zeigt sich, dass die allgegenwärtige Farbe nicht nur als Dekoration galt, sondern oft im Mittelpunkt des Diskurses stand. Selbst überreiche Farbigkeit wird dabei stets positiv bewertet, und eine gelungene Gestaltung kann wiederum zur Definition vollendeter menschlicher Schönheit herangezogen werden. Farblosigkeit wird dagegen, ebenso wie Korrosion, als wertmindernder Schaden und bei Götterbildern als Zeichen fehlender Verehrung angesehen. Dennoch ergibt sich aus mehreren Hinweisen, dass Stein nicht immer gänzlich mit Farbe bedeckt wurde: Gerade bei weiblichen Statuen scheint – passend zum antiken Schönheitsideal heller Haut – auch die Farbwirkung weißen Marmors für das Gesamtbild genutzt worden zu sein.Weitere behandelte Aspekte sind z. B. die bei der Farbgestaltung angewandten Prinzipien von realitätsnaher Mimesis bis zu metaphorischer Anspielung, technische Fragen wie die nach der Rolle der Enkaustik oder der Verwendung von Legierungen für die Skulpturenpolychromie sowie das Selbstverständnis der beteiligten Künstler.

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Die Publikation Die Farbigkeit der antiken Skulptur - Die griechischen und lateinischen Schriftquellen zur Polychromie von ist bei Reichert, L erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Altertumswissenschaften, Antike, Archaeologie, Farbgebung, Polychromie, Skulptur. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 98 EUR und in Österreich 100.7 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!