Die Frömmigkeit des Zweifels
Biblisch-messianische Motive und deren sozialkritische Funktion im Roman "Ahasver</I> von Stefan Heym
Anja Reuter
Die literaturwissenschaftliche Arbeit untersucht den Roman von Stefan Heym und dessen immanente Gesellschaftskritik. Sie zeigt auf, wie Heym das Verhältnis von Liebe und Macht, von Revolution und Restauration thematisiert, indem er eine Analogie zwischen zwei Menschheitsutopien, dem Christentum und dem Kommunismus, herstellt. Untersucht werden neben den Quellen die Figurenkonstellation und die Verflechtung der verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen. Zentrale Figur ist Ahasver, der in sich die verschiedenen Gesichter dieser mythischen Gestalt vereint und das Prinzip des liebevollen Zweifels vertritt. Damit schafft Heym einen neuen Typus des ewigen Juden.