Die frühen römischen Annalisten
Untersuchungen zur Geschichtsschreibung des 2. Jahrhunderts v. Chr.
Eberhard Ruschenbusch
Die Texte früher römischer Annalisten (etwa 200–120 v.Chr.) sind nur fragmentarisch erhalten, und wenn man danach fragt, was jeder einzelne von ihnen erzählt hat und wie, dann bleibt das Bild undeutlich, besonders für die Zeit von 509 bis 282. Nun haben aber alle denselben Gegenstand behandelt, die römische Geschichte von der Gründung der Stadt (753) bis auf ihre Zeit, so dass es sich geradezu aufdrängt, sie als Einheit zu betrachten. Nimmt man dann noch die Annalen des Ennius hinzu und die anonymen Berichte aus den frühen Annalisten bei Polybios und Livius und schließlich noch Claudius Quadrigarius und Diodor, die beide frühe Annalisten als Vorlage haben, so steht reichlich Material zur Verfügung, um eine konkrete Vorstellung von der frühen Annalistik zu gewinnen.