Die große Wut des Christoph Martin Wieland
Dr. Hans-Jürgen Perrey
Christoph Martin Wieland – ist das nicht der ausgediente Rokoko-Romancier, der gemütliche Papa Wieland, der sich im Musenzirkel Anna Amalias schon mal ein Nickerchen erlauben durfte und dessen »schlüpfrige« Werke den Stürmern und Drängern die Zornesröte ins Gesicht trieben? –
Zugestanden!
Aber es gibt auch den anderen Wieland: den erfolgreichen Publizisten und Aufklärer von europäischem Format, den sensiblen, reizbaren, unglaublich produktiven Künstler, der an sich, Weimar und der Welt litt. Dieser lebenswirkliche Wieland steht im Mittelpunkt dieser Novelle, die zugleich eine lebendige Zeitreise in das Weimar des Jahres 1779 darstellt.
Dabei hat der Autor weniger erfunden – er hat in den Quellen vor allem gefunden. Viele der hier geschilderten Begebenheiten, Alltäglichkeiten und Skandale haben sich tatsächlich ereignet. Und so werden die Leserinnen und Leser auch dem einen oder anderen Prominenten wiederbegegnen, ohne den Wielands Weimar gar nicht zu erzählen ist. Zum Beispiel dem Geheimen
Legationsrat Dr. Johann Wolfgang Goethe.