Die harte Schule der neuen Gewalt
Denkwege theologischer Gewaltkritik in der Zeitenwende vor den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Bernhard Rinke
Die christlichen Kirchen und die theologische Friedensethik sehen sich angesichts der gewaltförmigen Konflikte unserer Gegenwart herausgefordert. Gefragt sind normative Vorgaben für politisches und gesellschaftliches Handeln zu erarbeiten, das dem Frieden dient. Die vorliegende Untersuchung zeichnet das intellektuelle Ringen der deutschen theologischen Friedensethik um den ehtisch verantwortbaren Umgang mit den neuen Kriegsphänomenen und den daraus resultierenden friedenspolitischen Problemen und Herausforderungen seit dem Ende der Blockkonfrontation nach. Sie bietet Orientierung hinsichtlich der Denk- und Erkenntniswege führender katholischer und evangelischer Friedensethiker und damit der wesentlichen Entwicklungen der theologischen Friedensethik in Deutschland in der harten Schule der neuen Realitäten. Im Zentrum stehen folgende Fragen: Mitttels welcher Ansätze wurden und werden die gewaltsam ausgetragenen Konflikte der Gegenwart reflektiert? Kann es ethisch geboten sein, Gewalt einzusetzen, um Menschen vor schwerstem Unrecht zu schützen? Und welche Kriterien sollen bei der Bestimmung der Legitimität militärischer Gewalt überhaupt gelten?