Die juristische Subsumtion als institutioneller Zeichenprozeß
Eine interdisziplinäre Untersuchung der richterlichen Rechtsanwendung und der forensischen Kommunikation
Thomas Wolter
Der Zusammenhang von Recht und Sprache beschäftigt von jeher Juristen und Linguisten. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema ist jedoch häufig bestimmt durch die immanenten Grenzen der jeweiligen Fachdisziplin. Dagegen will die vorliegende Arbeit diese Grenzen in einem interdisziplinären Ansatz überwinden. Am Beispiel eines Rechtsanwendungsverfahrens – der juristischen Subsumtion – wird gezeigt, wie die Regeln eines Handlungssystems die Kommunikation in diesem System steuern. Zu diesem Zweck wird das Gericht als Institution aufgefaßt, das durch spezifische Handlungs- und damit Kommunikationsregeln bestimmt ist. Die Arbeit beschreibt erstmals eine Semiotik der Institution und erklärt, welche Muster die institutionelle Kommunikation prägen und warum die Kommunikation scheitern kann.