Die letzten Geheimnisse des Gehirns von Denjean,  Cécile, Mestari,  Amine

Die letzten Geheimnisse des Gehirns

Woher kommen unsere Gedanken? Was ist Bewusstsein? Die Wissenschaft sieht den Ursprung nicht in einer immateriellen Seele sondern im Körper, primär im Gehirn. Die Wurzeln unserer Wünsche und Entscheidungen – Verflechtungen unserer Neuronen – sind dabei in einem noch nicht entzifferbaren Code geschrieben. Hat unser Gehirn einen freien Willen? Kann das Bewusstsein die Funktionsweise unseres Gehirns beeinflussen? Dieses wunderbare Geheimnis wird durch Beobachtungen von Neugeborenen, im Traum, im Koma oder bei der Meditation entschlüsselt.

Was ist Intelligenz? Die Wissenschaft sucht die Definition im Spannungsfeld zwischen Natur (Genetik) und Sozialisation (Umwelt, Bildung, Lernen). Und: Sind unsere intellektuellen Fähigkeiten durch die »Verstärkung« unserer Neuronen zu steigern? Die Transplantation von menschlichen Gehirnzellen in die Köpfe von Mäusen hat zu einer zehnfachen Kapazität geführt. Bei der spannenden Reise durch das Labyrinth unseres Gehirns stellt sich heraus, dass der Mensch über höchst unterschiedliche Arten von Intelligenz verfügt.

Teil 1: Das Rätsel unseres Bewusstseins
Das menschliche Bewusstsein ist einzigartig in der Natur – ein Rätsel, das jahrtausendelang nur mit dem göttlichen Ursprung des Menschen erklärt werden konnte. Was weiß die Wissenschaft heute über unser Bewusstsein? Spektakuläre Erkenntnisse scheinen erstmals Licht ins Dunkel zu bringen. Die Dokumentation erläutert die neuesten neurowissenschaftlichen Studien über die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins, über den Schlaf, den Traum sowie über gravierende Beeinträchtigungen der menschlichen Psyche wie bei Bewusstseinsstörungen bis hin zu deren schwerster Form, dem Koma.

Teil 2: Das Rätsel unserer Intelligenz
Das Zusammenspiel von Bewusstsein und Intelligenz stellt den Menschen auf die oberste Stufe der Evolution. Wir haben Computer erfunden und sind zum Mond geflogen. Doch wider Erwarten hat unsere individuelle Intelligenz nicht zugenommen. Neue Studien zeigen, dass der durchschnittliche IQ inzwischen sogar sinkt. Seit über einem Jahrhundert arbeiten Neurowissenschaftler daran, verschiedene Facetten der Intelligenz zu erforschen. Die Wissenschaftsdokumentation erklärt, was es mit der Intelligenz auf sich hat, warum manche Fähigkeiten stagnieren und andere wiederum künstlich gesteigert werden können.

Im Laufe der Evolution des Menschen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, im Innern des Organismus eine Vorstellung von der Außenwelt zu entwickeln. Das Bewusstsein – oder das, was man „Geist“ nennt – ist letztendlich die biologische Fähigkeit, im Gehirn eine immer differenziertere Vorstellung von der Außenwelt zu entwickeln. Das Bewusstsein, das den Menschen so einzigartig macht, galt zumindest bis in die Neuzeit als gottgegebenen und konnte nicht mit bloßen biologischen und neurologischen Prozessen erklärt werden.
Um den Ursprung des Geistes zu verstehen, müssen das Vorstellungs-, Interpretations- und Rekonstruktionsvermögen des Gehirns untersucht werden. Was wir sehen, ist eine ständige Rekonstruktion der äußeren Realität. Mit optischen Täuschungen lässt sich das menschliche Bewusstsein deshalb nach Belieben manipulieren.
Dank spektakulärer Fortschritte auf dem Gebiet der Neurowissenschaften und neuer bildgebender Verfahren beginnen wir, das Bewusstsein besser zu verstehen. Heute untersuchen Forschungsprojekte wie das Human Brain Project der Europäischen Kommission oder die Coma Science Group in Liège die genaue Funktionsweise des Bewusstseins.
Die Dokumentation erläutert die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Entwicklung des Bewusstseins bei Neugeborenen. Ab wann lassen sich im Gehirn die ersten Anzeichen eines Bewusstseins nachweisen?
Außerdem beleuchtet die Dokumentation die menschliche Gehirnaktivität während des Schlafs sowie Bewusstseinsstörungen bis hin zu deren schwerster Form, dem Koma. Löst die Wissenschaft endlich ein Geheimnis, das Ärzte und Philosophen wie etwa Descartes mehr als 2.000 Jahre lang vor große Fragen stellte?

Was versteht man unter Intelligenz? Um die Intelligenz zu messen, wurde zunächst versucht, die Reaktionsgeschwindigkeit des Gehirns zu ermitteln. Solche Studien wurden bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführt. Neueste Test zeigen, dass die Menschen in den letzten 150 Jahren immer langsamer geworden sind. Die Paläoneurologie wiederum versucht, unser Gehirn mit dem unserer prähistorischen Vorfahren zu vergleichen. Einige von ihnen verfügten über ein größeres Gehirn als wir.
Wird die Menschheit immer dümmer? Und war die Intelligenz der Grund, warum es dem Menschen im Laufe der Evolution gelang, sich die Welt untertan zu machen? Ist Intelligenz eine Erbanlage? Mit diesen Fragen beschäftigen sich heute Wissenschaftler unterschiedlichster Disziplinen. Außerdem wurde versucht, die Fähigkeit des menschlichen Gehirns künstlich zu steigern: Nach einer Autopsie von Albert Einsteins Gehirn, erkannte man, dass es mehr Astrozyten enthielt. Bei einem Experiment mit einer Maus gelang es, die Intelligenz des Tieres um das Zehnfache zu steigern, indem menschliche Astrozyten in das Mäusegehirn transplantiert wurden.
Der IQ-Test ermöglicht heute die Messung der Intelligenz. Aber kann er uns auch sagen, ob unsere Intelligenz Fortschritte gemacht hat, seit Alfred Binet den Test vor über einem Jahrhundert erfand? Die Dokumentation erklärt, dass diese so komplex ist, dass sie mit einem gängigen IQ-Test kaum erfasst werden kann.
Anstatt die Intelligenz anhand von erbrachten Leistungen zu messen, interessieren wir uns heute vor allem für das Organ, das die Intelligenz hervorbringt. Mit Hilfe modernster bildgebender Verfahren erforschen Neurowissenschaftler, welche Hirnregionen beim Lösen von Aufgaben aktiv sind. Hohe Intelligenz geht nach ihren Studien nicht mit einer erhöhten Gehirnaktivität, sondern mit einem effizienteren Informationsfluss zwischen den wichtigen Hirnarealen einher.
Inzwischen hat die Wissenschaft erkannt, dass sich die Intelligenz ganz ungeachtet der angewandten Methode nicht mit einem einzigen Maßstab messen lässt. Besonders die menschliche Kreativität scheint die rationale Intelligenz zu übersteigen. Die Neurowissenschaften haben gezeigt, dass die erfinderische, kreative Art zu denken, eine vollkommen eigenständige Denkweise ist.

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