Die ungeliebte Alternative
Rückbesinnung auf friedliche Koexistenz für eine zeitgemäße internationale Politik
Erhard Crome
In der deutschen außenpolitischen »Elite« wird die Amtseinführung Joe Bidens als US-Präsident einhellig begrüßt. Praktisch haben Aktivisten der Linken und der schwarzen Bürgerrechtsbewegung viel zum Wahlsieg der Demokraten beigetragen. An die Schalthebel der Außenpolitik kommen jedoch die interventionistischen Globalisten zurück, die unter Donald Trump etwas in den Hintergrund geschoben waren.
Ausgegeben wird die Losung von einem »neuen Westen«, in dem Deutschland und die EU wieder stärker der Vormundschaft der USA unterworfen werden sollen. Auch von weiteren NATO-Truppen nahe der russischen Grenze, Aufrüstung der Ukraine, neuerlichen Kriegseinsätzen in Syrien im Namen des Regime-Change ist die Rede. Geplant sind neue Provokationen gegen China von Taiwan aus und im Südchinesischen Meer.
Wenn die USA militärisch den Aufstieg Chinas aufhalten und Russland zerstören wollen, kommt die Welt dem Atomkrieg näher. Nötig ist nicht eine weiter verstärkte Druckpolitik gegen China und Russland, zu der die deutsche Außenpolitik inzwischen eigene Beiträge leistet, sondern eine konsequente Politik des Friedens und der Entspannung. Das bedeutet eine Rückkehr zur friedlichen Koexistenz, wie die Welt sie in den 1970er und 1980er Jahren kannte. Erhard Crome gelingt es, die damaligen Analysen, Konzepte und Strategien neu zu befragen, um diese Erfahrungen des 20. Jahrhunderts für eine zeitgemäße Friedenspolitik fruchtbar zu machen.