Die Zerstörung des Auges
Ein Motiv des Surrealismus im Kontext der ‘Histoire de l’OEil’ Georges Batailles
Christiane Ladleif
Die Surrealisten haben in ihrer Rolle als „enfants terribles“ künstlerisch das Motiv attackiert, das über Jahrhunderte die stärkste symbolische Aufladung erfahren hat: das Auge. Damit gelang ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein „Stich“ in das Zentrum der westlichen Kulturgeschichte. Christiane Ladleif beleuchtet mit ihrem kontextgeschichtlichen Ansatz alle wesentlichen Aspekte des Surrealismus. Dabei fokussiert Ladleif insbesondere Werke von Hans Bellmer, Victor Brauner, Luis Bunuel, Salvador Dali, Max Ernst, Alberto Giacometti und Man Ray, indem sie sie in präzisen Werkanalysen im Kontext des „schönsten erotischen Werkes“ (André Breton), dem 1928 erschienenen Roman Georges Batailles zur „Geschichte des Auges“, diskutiert. Neben der Psychoanalyse Freuds werden unter anderem Einflüsse aus dem Bereich des Okkultismus und der Gnosis berücksichtigt.