Doing Gender und Feeling Gender im Sportunterricht
Eine leibphänomenologische Ethnografie des spielerischen Zweikämpfens
Florian Hartnack
Im Kontext des koedukativen Sportunterrichts werden dem Kämpfen, Ringen und Raufen vielfältige Wirkweisen zum Abbau von Geschlechterstereotypen zugeschrieben. Zur Überprüfung derartiger Zuschreibungen wurden im Rahmen der Studie an verschiedenen Schulstufen Unterrichtseinheiten zum Kämpfen teilnehmend begleitet. Eine Besonderheit des neophänomenologischen Ansatzes bildet dabei die Berücksichtigung von Leib und Körper, womit über die aktive Teilnahme am Sportunterricht das Spüren der Geschlechtlichkeit nachvollzogen werden soll. Herausgearbeitet wurde ein Kernmodell leiblicher Praktiken, das detailliert den geschlechtertypisierenden spielerisch-kämpferischen Bewegungsvollzug von Kindern beschreibt. In the context of coeducational sport lessons, fighting, wrestling and scuffling are allotted various modes of action to reduce gender stereotypes. For a first empirical review of such attributions, teaching units in fighting are accompanied in several school classes. A special feature of the neo-phenomenological study is the consideration of the in a philosophical understanding subjectively felt body and the objective body, whereby through the active participation in sport lessons the sense of gender is supposed to understand. A qualitatively elaborated core model of gender-specific physical practices describes in detail the gender-typing playful-combative movement of children.