e. o. plauen: Mit spitzer Feder für den Führer
Der Untergang der "Athenia"
Alfred Q. Chomsky
Wer kennt sie nicht, die naiven, im Stil von gestern anmutenden aber sehr unterhaltsamen Bildfolgen Erich Ohsers alias e. o. plauen mit dem adipösen Vater und seinem anorektischen Sohn, die als „Vater und Sohn“-Strips Generationen belustigen? Ohser aber hatte noch eine andere Seite des Schaffens. Er zeichnete im Dienste der NS-Propaganda, was allerdings hinlänglich bekannt ist. Dennoch geraten diese Arbeiten so langsam ins Hintertreffen. Sie weichen einem eher harmonisch-liebevollen Bild, das Ohser als Opfer des Regimes zeichnet. Ohser ist niedlich. Ohser ist lustig. Ohser gehört zur Familie. Er konnte aber auch zynisch und verachtend sein. Diese Publikation hebt eine siebenteilige Bildfolge aus den Tiefen seines Schaffens, mit der Ohser den Untergang und die Opfer eines deutschen Kriegsverbrechens verhöhnt: der Versenkung des Passagierschiffs „Athenia“ im Jahre 1939. Chomskys Veröffentlichung aus dem Januar 2018 jetzt neu gesetzt.