Eduard Gans und das Völkerrecht
Die Vorlesung zum Positiven Völkerrecht
Jana Kieselstein
Eduard Gans (1797-1839) gehörte in den Zeiten des Vormärz zu den führenden Hegelschülern an der heutigen Humboldt-Universität zu Berlin und galt gar als der große Widersacher von Karl Friedrich von Savigny und der römischen Rechtsschule. Neben seiner wohl berühmtesten Vorlesung «Naturrecht und Universalrechtsgeschichte» hielt er seit dem Sommersemester 1834 ein Kolleg zum Positiven Völkerrecht. Die Arbeit vereint zwei Vorlesungsmitschriften zum Positiven Völkerrecht in einer Edition, um so den Vortrag Gans’ möglichst vollständig rekonstruieren zu können. Der Leser erhält einen Überblick über die Völkerrechtsfragen jener Zeit. Gleichzeitig vermittelt die Edition Gans’ umfassende Geschichtskenntnis, die in dieser Vorlesung anhand der verschiedensten Beispiele zum Tragen kommt. Im Rahmen ihrer Einführung setzt sich die Autorin mit dem Schaffen Eduard Gans’ und seinem Völkerrechtsverständnis im Vergleich zu Hegel auseinander.