Eine lange mexikanische Nacht
Isabelle Mayault, Jan Schönherr
Jamón erbt von seiner exzentrischen Kusine einen verschlossenen Koffer, den er als Nachttisch vor seinem Bett in Mexiko-Stadt aufstellt. Jahrelang öffnet er ihn nicht und geht indes seiner Geschichte nach. Dabei entdeckt er diverse Geheimnisse, unter anderem jenes von Olivia, die in den dreißiger Jahren aus großbürgerlichen Verhältnissen in Mexiko-Stadt ausbrach und, vom Revolutionsfieber in Spanien angesteckt, nach Madrid ging. Dort herrschte eine aufgeregte Stimmung, man wollte dem Faschismus die Stirn bieten.
Als Jamón sich endlich entschließt, den Koffer aufzumachen, kommt ein unermesslicher Schatz an die Öffentlichkeit: Tausende bislang unbekannter Negative von Robert Capa, Gerda Taro und Chim aus dem Spanischen Bürgerkrieg. In einem sehr frischen Stil und einer gekonnten Mischung aus Nonchalance und Dramatik beschreibt Isabelle Mayault Menschen im Exil, im Aufbruch. Angeregt von einem realen Ereignis erinnert sie an weltberühmte Fotografen und porträtiert vier Frauen, die mutig und angstfrei ihre Träume verwirklichen, mit feministischem Engagement für eine bessere Welt kämpfen und am Ende einen unermesslichen Kunstschatz retten.