Erfolgreich Fokussieren und Segmentieren
im Werkzeugbau
Johan de Lange, Christoph Ebbecke, David Goertz, Christoph Kelzenberg, Wolfgang Prof. Dr. Boos
In einem globalisierten Umfeld ist der Hochlohnstandort Deutschland einem zunehmend intensiven Wettbewerb ausgesetzt. Bei hohen Faktorkosten und sich angleichenden Qualitätsstandards können Unternehmen an Hochlohnstandorten langfristig nur über die Optimierung des Leistungserstellungsprozesses erfolgreich im Wettbewerb agieren. Insbesondere Unternehmen der Unikat- und Kleinserienfertigung, wie beispielsweise Werkzeugbaubetriebe, positionieren sich vielfach als Generalisten mit breiten Leistungsspektren. Eine hohe Angebotsbreite und -varianz, mit teilweise entgegengesetzten Zielgrößen, resultieren in einer hohen internen Komplexität. Diese Komplexität steht einer effizienten Auslegung der Wertschöpfung entgegen.
Um den Herausforderungen eines heterogenen Leistungsspektrums sowie divergierender Zielgrößen begegnen zu können, ist die Fokussierung und Segmentierung der Wertschöpfung eines Werkzeugbaubetriebs ein geeigneter Lösungsansatz. Die Fokussierung des Leistungsspektrums beinhaltet sowohl die Eingrenzung auf wirtschaftlich bedeutende Leistungen des Werkzeugbaus als auch die strategische, organisatorische und technologische Harmonisierung der Leistungserstellung. Eine reine Fokussierung ist jedoch nicht ausreichend, da die zu erreichenden Zielgrößen unterschiedlicher Auftragsarten, wie beispielsweise Neuwerkzeug-aufträge oder Reparaturaufträge, divergieren können. Eine Segmentierung ermöglicht die gleichzeitige Erreichung entgegengesetzter Ziel-größen durch eine physische oder virtuelle Trennung von wertschöpfenden Tätigkeiten. Eine erfolgreich umgesetzte Fokussierung und Segmentierung bildet somit die Grundlage einer effizienten Leistungserstellung und damit einer langfristigen Wahrung der Wettbewerbsfähigkeit.