„Europa ist zu enge geworden“
Kolonialpropaganda in Österreich-Ungarn 1885 bis 1918
Simon Loidl
Im Mittelpunkt des Buchs steht die damalige Debatte um konkrete Möglichkeiten kolonialer Aktivitäten, wie sie im Umfeld der „Österreichisch-Ungarischen Kolonialgesellschaft“ geführt wurde. Der Autor beschreibt diese Kolonialgesellschaft, setzt sich mit den im Umfeld der Organisation entstandenen Publikationen auseinander und beleuchtet deren sozialen und politischen Hintergrund. Neben kolonialistischen Druckschriften wertet Loidl auch zahlreiche ungedruckte schriftliche Quellen wie Korrespondenzen und Eingaben an Behörden und Ministerien aus und beschreibt die Bemühungen der Kolonialaktivisten um die konkrete Umsetzung ihrer Expansionsfantasien. So entsteht ein plastisches Bild vielfältiger Tätigkeiten der kleinen, aber erstaunlich aktiven kolonialistischen Szene im Wien der Jahrhundertwende.