Faktenbasierte Evaluierung des Glückspielstaatsvertrags
Prof. Dr. Justus Haucap, Prof. Dr. Martin Nolte, Prof. Dr. Heino Stöver
Die Studie evaluiert den Glücksspielstaatsvertrag von 2012 aus interdisziplinärer
Perspektive der Wirtschafts-, Rechts-, Sport- und Sozialwissenschaften
und nimmt die durch die Ministerpräsidentenkonferenz Ende
2016 formulierten Prüfaufträge in den Blick. Sie vermittelt faktenbasierte
Erkenntnisse darüber, warum es nicht gelungen ist, die fünf Ziele des
Staatsvertrages – Suchtbekämpfung, Kanalisierung, Jugend-/Spielerschutz,
Betrugsbekämpfung und Schutz der Integrität des Sports – mit
den gewählten Maßnahmen der Glücksspielregulierung zu erreichen. Um
zu einer zielorientierten Reform der deutschen Glücksspielregulierung
beizutragen, formulieren die Autoren alternative Regulierungsansätze,
die sich an Best-Practice-Beispielen aus dem europäischen Ausland orientieren.
Andere EU-Staaten haben erfolgreich demonstriert, wie ein ausgewogener
Interessensausgleich zwischen Verbrauchern, staatlichen und
privaten Glücksspielanbietern sowie Regulierern erreicht werden kann.
Auch in Deutschland sollte Glücksspielregulierung ein kontinuierlicher
und dynamischer Prozess sein, um mit der Marktentwicklung Schritt halten
zu können.