Feindbild Islam als Sackgasse
Plädoyer für einen rechten Kurswechsel
Frederic Höfer, Thor v. Waldstein
Mit Blick auf den Islam steht die Rechte vor einer Weggabelung. Der eine Weg ist der Weg der Konfrontation, der Verdrängung oder der »Reconquista«. Dieser Weg ist ziellos, weil die muslimische Präsenz in Deutschland ein bleibender Faktor ist. Millionenfache Abschiebungen bleiben der brutale Wunschtraum aus einer Schockstarre, die diese Realität verdrängt. Selbst ein Bürgerkrieg schöbe die Frage nach einem Auskommen mit dem Islam nur auf – unter komplizierteren Voraussetzungen. Es ist der sichere Weg in eine Sackgasse.
Der andere Weg ist der Weg der selbstbewussten, aber ausgleichenden Begegnung. Der Islam erweist sich als ausgesprochen resistent gegen den zersetzenden Antitraditionalismus des Westens. Von diesem sind alle überlieferungstreuen Kulturen gleichermaßen bedroht. Diese Erkenntnis ebnet den Weg der Begegnung – einer Begegnung im traditionalen Geist. Es ist auch der Weg der Größe: Verantwortung zu tragen für eine Realität, die man nicht wollte, die aber da ist und sich nicht um Verwünschungen schert. Zu dieser »Größe« gewachsen wird die Rechte zum Aufrichter des gefallenen und ethnisch fragmentierten Vaterlandes. In Wunschträumen befangen bleibt sie ohnmächtig in der Horizontale, als Stamm unter Stämmen.