Franz von Pocci
Phantasie und Spott
Max Oppel, Andreas Strobl
Franz Graf von Pocci (1807–1876) war nicht nur Zeremonienmeister, Opernintendant, Komponist, Schriftsteller und Erfinder des Kasperl Larifari, sondern ein geradezu besessener Zeichner. „Und hättʼ ich wohl an hundert Händʼ / mit Burgen kämʼ ich nie zu Endʼ!“, dichtete er selbst über seine Leidenschaft, ständig die Bildphantasie spielen zu lassen. Sie kreiste um erfundene Landschaften oder illustrierte seine Texte, konnte aber auch genauso gut in unbestechlicher Boshaftigkeit seine Kollegen in Verwaltung und Künstlerschaft als Karikaturen aufspießen. Der Bestand der Staatlichen Graphischen Sammlung München wurde durch eine bedeutende Stiftung von 82 Zeichnungen jüngst bereicherte. Daneben dokumentiert das Buch auch erstmals den Zeichner Ludwig Graf von Otting (1818–1894), der bei der Vereinigung »Altengland« Poccis Nachfolger als zeichnender Chronist wurde.