Freizeitparks im Kontext der Freizeit- und Erlebnisgesellschaft
Den Freizeit- und Erlebniskonsumenten auf der Spur Analyse, Klassifizierung, Typisierung, Segmentierung
Dominik Rossmann
Die Freizeit bzw. der Freizeitgedanke dominiert zunehmend unser Leben und Handel, und so nehmen die Phänomene Freizeit, Erlebnis und Urlaub in unserer Gesellschaft einen besonderen wirtschaftlichen, sozialen und individuellen Stellenwert ein. Die Freizeitkonsumenten von heute stellen immer höhere Ansprüche und sind stets auf der Suche nach Neuem – nach „dem“ Erlebnis als Bereicherung ihres Alltagsgeschehen. Ein wichtiges Element der Freizeitgestaltung ist das „Erlebnis“, welches sogar über die Freizeit hinaus in die Arbeitszeit hineinwirkt, denn mittlerweile wird auch die Arbeit bzw. Arbeitselemente, Schulungen oder Fortbildungen durch Erlebniselemente angereichert, um sie auf diese Weise für die Menschen attraktiver, spannender und somit gehaltvoller zu gestalten. Daher rückt das Erlebnis zunehmend in den Vordergrund der Diskussion und ganz allgemein scheint es ein fester Bestandteil unseres täglichen (Er-)Lebens geworden zu sein. Als Resultat dieser gesamten Entwicklung präsentiert sich die häufig zitierte Freizeit- und Erlebnisgesellschaft.
Freizeit und Erlebnis scheinen offenbar auf eine hedonistisch geprägte Gesellschaft eine besondere, beinahe paralysierende Anziehung auszuüben. Dies mag mitunter ein Grund dafür sein, daß die Freizeit- und Tourismusindustrie ihre unterschiedlichen Angebote und Produkte nur zu gerne um diese Begriffe erweitert oder damit schmückt.
Der Einfluß dieser Entwicklung auf die Freizeit- und Tourismuswirtschaft läßt sich besonders auf dem Markt der künstlichen Freizeitwelten beobachten, die sich seit einigen Jahren verstärkt zu sogenannten Ersatz-Destinationen entwickeln. Freizeitparks sind heute gefragter denn je!
Für Freizeitparks stellt die Vermittlung von Erlebnissen den Kernnutzen ihres Angebots dar, weshalb Erlebnisse ein strategischer Erfolgsfaktor sind. Der Wahrnehmung, Empfindung und Wirkung von Erlebnissen kommt somit eine zentrale Bedeutung zu, denn ein Verständnis des gesamten Erlebnisprozesses und seiner Wirkungskette läßt eine gezielte „Produktion“ bzw. Generierung von Erlebnissen möglich erscheinen was wiederum einen strategischen Vorteil bedeuten würde.
Deshalb sehen sich Freizeitparks permanent zu Investitionen gezwungen, weil ständig neue Erlebnisse gefordert werden. Mit immer kostspieligeren Konzepten wird versucht die Gäste mit unvergleichlichen Erlebnissen zu versorgen und somit die Gunst der Zielgruppen (wieder)zugewinnen. Um heute als freizeitwirtschaftlich orientiertes Unternehmen erfolgreich zu agieren, sind daher exakte Kenntnisse rund um die Phänomene „Freizeit und Erlebnis“ sowie „touristisches Konsumentenverhalten“ und „adäquate Zielgruppensegmentierung“ von existentieller Bedeutung. Gerade in der Unkenntnis darüber sowie dem Festhalten an der Intuition beim Umgang mit Zielgruppen besteht das Problem vieler Unternehmen.
Für die Positionierung eines modernen Freizeitparks sowie ein auf die Anspruchsgruppen zugeschnittenes Marketing ist ein grundlegendes Verständnis der diskutierten Aspekte daher von elementarer Bedeutung. Das vorliegende Buch beantwortet durch eine umfassende Analyse der Situation der Freizeitwelten all diese Fragen. Die erarbeiteten Ergebnisse unterstützen das Management von Freizeitparks beim Verständnis der Freizeit- und Erlebnisgesellschaft sowie bei der modernen, zielgruppenadäquaten Ausrichtung aller Marketing-Managementebenen und -instrumente.