Friedrich Amstutz
Ein Innerschweizer Leben in den Fängen von Psychiatrie und Justiz
Niccolò Raselli
Dieses Buch dokumentiert die Geschichte eines Menschen, der zu Unrecht über lange Jahre seiner Freiheit beraubt wurde. Der vermögende Landwirt und erfolgreiche Unternehmer Friedrich Amstutz ist ein unbequemer Zeitgenosse. Sein im Dorfkern gelegener Schweinestall führt zu Streit mit den Nachbarn und dem Gemeinderat. 1933 wird er verhaftet und in die Irrenanstalt Burghölzli verbracht. Der Gutachter sitzt Gerüchten auf, Amstutz sei gemeingefährlich, und beantragt dessen Bevormundung und Internierung. Erst nach 20 Jahren setzt ein führender Psychiater der Ungeheuerlichkeit ein Ende. «Ich schätze den in die Irrenanstalt abgedrängten Eigenbrötler mit dem innerschweizerischen Charakterkopf sehr und möchte alles vorgekehrt wissen, um Unrecht gut zu machen», schreibt er. Doch die Gemeinde weigert sich, den inzwischen gut 60-jährigen Amstutz zu entschädigen. So verzichtet er auf die Rückkehr in seine Heimat und auf sein verbliebenes Vermögen. Seinen Lebensabend verbringt er als Bauernknecht.