Gäubodengschwerl
Hugo Nefe
Die niederbayerische Idylle trügt. Auch sie ist nur eine Kulisse, hinter der Liebe, Hass, Gier und Tod auf ihren Auftritt warten.
Wer mit wem? Und warum überhaupt?
Und vor allem: Wer ist der Tote aus der Donau?
Diese Fragen beschäftigen den Leser hier bis zur letzten Seite.
Da gibt es die Ärztin mit einem Hang zu tödlicher Humaniät – den durchgeknallten Physiotherapeuten, der alle mit seinen Händen glücklich macht und sich mit den Fischen seines Aquariums unterhält wie andere mit ihrem Seelenklempner – seine hoch -depressive -Gattin – das polnische Au-pair-Mädchen, das seinen gesellschaftlichen Aufstieg mit allen Mitteln verfolgt – und dessen Liebhaber, einen zwielichten Macho, neben dem selbst Rambo blass aussehen würde.
Max Nibelung (35), introvertierter, teamunfähiger Angestellter einer Praxis für Physiotherapie, erhält die Kündigung. Kurz darauf wird er von seiner Chefin wieder eingestellt. Sie würde zu viele Kunden verlieren, die sich nur von ihm behandeln lassen wollen. Denn Max hat begnadete Hände. Seine Berührungen machen die Menschen glücklich – und viele davon abhängig.
Nur seine eigene Frau entgleitet ihm mehr und mehr. Sein Techtelmechtel mit dem Au-Pair-Mädchen der Familie zieht weiteres Unheil in Gestalt eines Macho-Rivalen nach sich. Dann lernt Max eine Ärztin kennen, die im Bayerischen Wald ein Hospiz eröffnet hat. Sie hat von der wundersamen Kraft seiner Hände gehört und möchte ihn für ein Projekt gewinnen, über dessen eigentlichen Zweck Max zunächst nichts ahnt. Er sagt zu und sein Leben gerät nun vollends aus den Fugen