Gangsterwelten
Faszination und Funktion des Gangsters im französischen Nachkriegskino
Hermann Doetsch, Andreas Mahler
Der Gangster ist eine bestimmende Größe im französischen Nachkriegsfilm. In ihm kristallisieren sich wesentliche Aspekte eines sozialen wie filmischen Faszinosums. Das Trauma der Okkupation, die Diskreditierung der staatlichen Organe und das Voranschreiten einer funktionalistischen »abstrakten Gesellschaft« bereiten den Weg für eine Feier des um seine Leute besorgten Kleinganoven – dessen von Widerstand gezeichnete Welt allerdings zunehmend von anonymen Verbrechersyndikaten bedroht wird. Der Band geht der Modellierung französischer Gangsterwelten von den amerikanischen Vorbildern über die sozialen und medialen Umwälzungen der 1950er bis 1970er Jahre bis in die unmittelbare Gegenwart nach.