Gedenkbuch der jüdischen Bürger Bambergs
Opfer des nationalsozialistischen Terrors 1933-1945
Ortwin Beisbart, Antje Y Deusel
Das Gedenkbuch erinnert an alle Bamberger, die während der nationalsozialistischen Herrschaft als Juden abgestempelt, systematisch ihrer bürgerlichen Rechte beraubt und in der Folge grausam ums Leben kamen. Es gehört somit in die Reihe der Gedenkbücher anderer Städte und anderer jüdischen Gemeinden, die einen späten, leider oft auch für Nachkommen, die rechtzeitig flüchten konnten, schon allzu späten Nachruf leisten wollen: Ihr sollt nicht vergessen sein.
Aufbauend auf Forschungen über die Bamberger Opfer noch aus der Zeit vor 1990 und vor den Quellenveröffentlichungen verschiedener Datensammlungen im Internet, wurden neue Quellen genutzt und Daten vor allem der Bamberger Archive überprüft. So war es möglich, in vielen Fällen auch die Bamberger Wohnadressen der Opfer zu dokumentieren, ihre Herkunft und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen mit aufzunehmen, einschließlich der Nennung der Familienmitglieder, die der Verfolgung rechtzeitig entkommen konnten. Dadurch unterscheidet es sich von vielen eher listenartigen Opferbüchern. 416 Personen, ob in Bamberg umgekommen, aus der Stadt oder als ehemalige Bamberger Bürger aus anderen Orten deportiert, konnten die Forscher ermitteln. 215 Personen sind auch mit einem Bild vorgestellt. Letzte schriftliche Lebenszeichen, die sich in Archiven fanden, geben einen kleinen, freilich nur schwachen Einblick in das seelische Leid der Opfer. Im Anhang sind zudem erklärende historische und sachliche Hinweise eingefügt und die verwendeten Quellen benannt.