Gegen das Bollwerk des Zeitgeises
Das Einheitsdenken überleben!
Werner Kunze
wir erleben heute eine erstaunlich widersprüchliche Zeit. Einerseits wird der mündige, freiheitlich-autonome Bürger hofiert, andererseits halten es Staat und Medien für zwingend geboten, seinen
Meinungen und Urteilen keinen freien Lauf zuzugestehen. Wir werden ununterbrochen erzogen und in gewünschte Richtungen gelenkt. Erinnert sei nur an die bemühte Fremdenfreundlichkeit, massive multikulturelle Bestrebungen, uneingeschränkte Solidarität, geschichtsvergessene Distanz zu Deutschland und seiner Kultur, Ablehnung überlieferter moralischer Verhaltensweisen, letzten Endes kinderfeindliche Frauenemanzipation, Negierung vererbter Eigenschaften und Mentalitäten, moderne Kunst, oft überzogene Toleranz und vieles mehr. Die allgegenwärtige Politische Korrektheit ist ein besonders verwerfliches Instrument zur Eindämmung der Meinungsfreiheit. So werden uns die von wenigen ausgedachten aktuellen ideologischen
Themen ständig eingebleut. Relativierungen, Bedenken oder Ablehnung werden medial und gesellschaftlich geächtet und mißbilligt. Gewisse Ansichten zu vertreten wird sogar bestraft. Alle anderen, die sich arrangieren, hatten seit jeher und bis heute keine Probleme mit den jeweiligen Zeitverhältnissen. Die Moderne ist damit zum Eldorado für zielstrebige, zeitgeistangepaßte und ideologisch motivierte Intellektuelle geworden.
as falsch ist, wird uns ständig durch Oberschiedsrichter beigebracht – eine durchsichtige und schlichte Strategie. Kritik ist aber eine Waffe, die in alle Richtungen schießen kann – auch gegen das
das vorgeblich ›Richtige‹. So beobachten wir erst seit noch nicht langer Zeit eine zunehmende europaweite Diskussion und Auflehnung auch bei tabuisierten Themen. Das Elend der Moderne und ihr Scheitern bestehen darin, daß sie den komplizierten und vielschichtigen Menschen mit einseitigen Rezepten zu ›erlösen‹ und zu verbessern suchte.