Gegen den Wind
Hansjörg Martin
Hansjörg Martins Roman ist ein nur zu wahrer Krimi: In der Seester Marsch will ein großer Chemie-Konzern auf dreißig Hektar Ackerland ein Werk errichten, angeblich um – unter Berücksichtigung aller Umweltauflagen – Medikamente herzustellen. Die finanziellen Angebote für das Land sind so großzügig bemessen, daß die Bauern gerne auf das Angebot einsteigen. Erst als sich nach dem Bau der Fabrik die ersten schädlichen Umwelteinwirkungen bemerkbar machen – die Fische sterben, die Apfelernte muß wegen des hohen Cadmiumgehalts vernichtet werden –, regt sich Widerstand gegen das Werk. Unter der Führung von Elisabeth, der Tochter des Bürgermeisters, widersetzen sich die Bürger der rücksichtslosen Politik des Konzerns. Als dann auch noch bekannt wird, daß der Konzern Versuche für chemische Waffen macht, werden auch die Medien für die Bürgerinitiative gewonnen. Der Roman besticht durch die genauen Recherchen, seine atmosphärischen Milieuschilderungen und die packende Erzählweise.