Geregelter Schwelbrand
Gedichte
Andreas Heidtmann, Jayne-Ann Igel, Dieter Krause, Jan Kuhlbrodt
Wer sich auf die Gedichte von Dieter Krause einlässt, betritt doppelten Boden. Schon mit dem Eröffnungstext stellt sich das Gefühl ein, die dort tätigen Straßenarbeiter rissen das Erdreich nicht nur vor Ort auf, sondern bis Delphi. Es entsteht eine Ästhetik der Gleichzeitigkeit, in der Gegenwart und Vergangenheit aufgehoben sind. Die Gedichte machen erfahrbar, wie sehr unsere Existenz durchdrungen wird von unterschiedlichsten Schichten und Bedeutungsebenen. Dabei überwiegt ein erzählerischer Duktus, was den Autor zum Grenzgänger zwischen den Gattungen macht. In jeder Zeile ahnt man die stille Größe dieser Texte, in denen Dieter Krause virtuos mit Sprache umzugehen weiß und ihr dennoch skeptisch begegnet.