Geschichte und Personen bei Thukydides
Eine Interpretation des achten Buches
Ernst Heitsch
Das achte Buch des Thukydides gilt dem peloponnesischen Krieg (431-404 v.Chr.) nach der sizilischen Katastrophe (413 v. Chr.) und damit einer Phase, in der sich der Krieg in einer schwer zu übersehenden Zahl von Einzelhandlungen zu verlieren scheint. Trotzdem geht von der Darstellung des Geschehens eine eigentümliche Faszination aus, insofern der Leser hier der Geschichte als einem Prozess begegnet, den zwar viele zu bestimmen suchen, der aber über Wünsche und Absichten der Handelnden hinweg geht und nicht nur scheinbar Unterliegende als Opfer zurücklässt.