Gestresst, erschöpft oder ausgebrannt
Einflüsse von Arbeitssituation, Empathie und Coping auf den Burnoutprozess
Dirk Enzmann, Dieter Kleiber
In der Gesundheitsforschung wächst der Bedarf an Studien, die Beanspruchungen und Belastungsfolgen interaktionsorientierter Arbeit sichtbar werden lassen. Burnout ist hier in den letzten Jahren zu einer Art Schlüsselkategorie geworden. Der Autor untersucht in einer längsschnittlichen Studie die kausale Bedeutung potentieller Faktoren der Burnoutentwicklung, die sich aus arbeits- und organisationsbezogenen Stressoren einerseits und aus klientenspezifischen Stressoren andererseits ergeben. Berücksichtigt werden dabei zugleich die Einflüsse defensiven Copingverhaltens und verschiedener Formen empathischer Reaktionen. Ausgehend von einem theoretischen Überblick zum aktuellen Forschungsstand werden wichtige Wirkfaktoren des Burnoutprozesses identifiziert und mittels linearer Strukturgleichungsmodelle analysiert. Daran schließt sich eine Neubewertung des Burnoutkonstrukts an. Abschließend werden Erfordernisse und Perspektiven zukünftiger Burnoutforschung für Theorie und Praxis diskutiert.