Glaube in Migration
Religion als Ressource in Biographien christlicher Migrantinnen und Migranten
Eva Baumann-Neuhaus
Migration bedeutet Veränderung. Menschen verlagern ihren Lebensmittelpunkt in ein anderes Land. Dort sind sie mit einem fremden kulturellen und religiösen Kontext konfrontiert. Sie erleben häufig starke Brüche und Diskontinuitäten. Entsprechend gross ist das Bedürfnis nach neuer Orientierung und nach geeigneten Strategien für die Bewältigung der Situation.
Religion kann in solchen Zeiten zu einer Ressource werden.
Als Sinn- und Orientierungssystem vermag Religion Erfahrungen der Diskontinuität aufzufangen. Menschen, die über ein religiöses Deutungsrepertoire verfügen, finden in ihrem Glauben oft eine Quelle des Trostes, der
Ermutigung, der Selbstvergewisserung und der Handlungsorientierung. Christliche Migrantinnen und Migranten aus Spanien
und Lateinamerika erzählen, wie ihr Glaube in der Situation der Migration für sie relevant wurde. Die
Studie rekonstruiert daraus verschiedene Typen der religiösen Verarbeitung von Migrationserfahrungen
und vergleicht unterschiedliche Formen von Religiosität und Spiritualität.
Die Autorin
Eva Baumann-Neuhaus, Dr. sc. rel. et lic. phil. I, ist
Religionswissenschaftlerin und Ethnologin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Projektleiterin am Schweizerischen
Pastoralsoziologischen Institut (SPI) in St. Gallen.